Die WM begann sehr erfolgreich. Das Volk der Einradfahrer wurde von echten Maoris gebührend begrüßt. Felix und Lutz verloren ihren sorgsam gezüchteten Schnurrbart. Danach wurde Felix Vize Dietzeweltmeister im Downhillgliding expert. Am selben Tag wurden Lutz und David Welt- bzw Dietzeweltmeister ihrer Altersklasse (0-5 Jahre) im Hochsprung. Stephanie nicht. Sie schaute sich freiwillig viele Freestyle-Küren an und gab den Fahrern mal mehr oder weniger Punkte. Bei der Muni-Streckenbesichtigung hat sich Lutz erstmal das Bein kaputt gemacht. Er versuchte sein Knie um 180 Grad zu drehen, was sich als nicht sehr klug herausstellte. Eventuell ist für Ihn die WM vorbei.
Trotz fehlendem Social Room erwiesen sich die Silvesterabende als löblich. Beim Kochwettkampf siegten Jesper Andersen und Stephanie mit ihrer Kreation aus zufälligen Zutaten. Beim Beer Pong verloren wir alles und waren anschließend spontan auf einer Hochzeit am Hafen um danach noch eine Foto-Session mit dem nackten Metall-Mann am Hafen zu machen. Lutz und Stephanie wurden vom weltbekannten Blanket Man ausgelacht, weil sie ein Einrad vor sich her schoben. Die Dänen wurden Weltmeister der Gruppenküren, ohne sich zu dehnen.
Noch ist die WM aber nicht vorbei und vielleicht wird Lutz ein fulminantes Comeback im Einbein-Trial planen. Ein bißchen Pferde-Creme kann manchmal Wunder wirken. Als David Lutz Knie verband, setzte er sich so unglücklich hin, dass sein Knie nun dem von Lutz sehr gleicht.
Das alles ist jedoch nur ein Kinderspiel, gegen den Geruch, den wir in unserem Zimmer ertragen müssen. Sobald wir das Zimmer betreten fallen wir in einen komatösen Schlaf, der erst unterbrochen wird, wenn Felix Füße den Raum wieder verlassen oder Joe mal wieder eine lustige Geschichte im Schlaf erzählt.
Der Street-Wettbewerb wurde dank des tosenden Windes ab- und dann wieder angesagt. David kam trotz seines spektakulären Laternenmast-Slides leider nicht ins Finale. Genau wie Horst, der leider nicht an der WM teilnimmt, weil er sich verliebt hat. Adrien hat seinen Frontflip knapp nicht gestanden, dafür hat ein kleiner Däne bewiesen, dass er dicke Eier hat, bzw. hatte: Er fiel zielgenau auf die Pedale seines sich rotierenden Rades. 10 Punkte, wenn es nach Lutz ginge. Superjesper wird uns bei unserer Weiterfahrt in naher Zukunft begleiten und mag Broccoli. Dan wird ihn als Küchenhilfe begleiten.
Heute hat Felix einen fast fehlerfreien Flat-Qualidurchgang gefahren und gepost. Vielleicht ist er im Finale. Ihr werdet mit euren Öhren von uns hören.
Dienstag, 5.1.2010 - Donnerstag, 7.1.2010
Wir sind gut.
Heute war Lutz' großer Tag. Der Trial-Wettkampf, auf den er so lange hintrainiert hatte begann. Er schaffte fast alle Lines, bis auf die, die er selbst gebaut hatte. Trotz seines kaputten Knies konnte er sich den 5. Platz im Expert erkämpfen, was das ganze Team sehr fröhlich machte.
Beim 10km Rennen trug ein neuseeländischer Einradfahrer ein Ganzkörperkondom.
Für ihn rasteten wir bei jeder Runde komplett aus.
Felix' Einzelkür hatte leider 8 kaum wahrnehmbare Fehlerchen, seine Hammertricks konnten diese aber locker wieder ausgleichen und er stellte sich ungläubig strahlend auf den dritten Platz in seiner Altersklasse. Beim Flat-Wettkampf schlich sich Felix mit seinen Freestyle-Tricks unbemerkt an Davids strengen Jury-Augen vorbei ins Finale, wo er jedoch durch ein paar Rolling-Wraps im ersten Battle wieder rausgekickt wurde. Till schaffte es dank seiner Tanzkünste eine Runde weiter.
Für eine WM ungewöhnlich zeigte sich die Sonne am Muni-Tag von ihrer besten Seite und schien. Manche nahmen dies zum Anlass, es mit dem Sonnenschutz etwas zu übertreiben.
Dies machte die Sache für Steffi, David und Lutz jedoch keinesfalls einfacher. Alle drei traten in den Disziplinen Updhill, Downhill und Crosscountry an, was ihre stählernen Körper an ihre Grenzen brachte. Sie kämpften und fielen viele Höhenmeter hinauf und hinunter. Steffi sah danach aus wie ein Schlammklumpen.
Die Leiden sollten sich gelohnt haben. Die Ergebnisse waren unglaublich. David verteidigte wie gewohnt seinen Weltmeistertitel im Downhill. Steffi konnte sich über zwei durchsichtige Medaillen freuen. Lutz gewann drei, findet dies aber nicht erwähnenswert. In der IUF-Sitzung wurde ein neuer Präsident gewählt: Ryan Woessner wird nun die nächsten zwei Jahre fleißig Brezeln an die Einradfahrer verteilen.
Da Steffi und Jesper noch nicht genug hatten, führten sie beim Night-Rider-Workshop eine Gruppe einrädrige Banditen durch die gähnende Leere der Geisterstadt Wellington. Am Parlament veranstalteten sie spontan ein Treppenhüpfrennen, was eine Horde gelangweilter Securities dazu veranlasste, sie bis auf den Letzten zu verscheuchen.
Felix hatte abends noch genug Kraft, zwei große Versteckfangen-Workshops zu veranstalten, was besonders den Japanern sehr gefiel, die sich sonst eher selten sehen lassen. br>
Der letzte Tag der Unicon brach an. King Loi veranstaltete einen Wharf-Jumping-Workshop, ohne selbst ins Wasser zu springen. Als Felix dann mitsamt Einrad von der Planke in das Hafenbecken stürzte, rettete er noch ein anderes Einrad vor dem Ertrinkungstod. Haifische gab es leider nicht, deshalb müssen wir Felix jetzt immernoch mit uns rumschleppen. br>
Die Veranstalter machten uns auf der Abschiedsparty klar, dass es Zeit zu gehen war, als sie uns ein Mahl aus frittiertem Allerlei servierten.
Der Rest der Nacht ist allerdings schwer zu rekonstruieren. Fakten:
1. Für Österreicher sind Radiointerviews sehr schwer, wenn vor ihnen halbnackte Affen herumtanzen.
2. Für Engländer ist es schwer in der Nacht vor dem Flug nach Australien auf ihren Reisepass aufzupassen.
3. Für ca eine Stunde stand aus unerfindlichen Gründen auf dem großen UNICON-DVD-Verkaufs-Screen: "May the Horse/Horst be with you."
4. Für Neuseeländer ist es schwer, deutschen weiblichen Augen zu widerstehen und sich dabei nicht stylische 80er-Jahre Sonnenbrillen abschwatzen zu lassen.
5. Nachts ist es leicht, in Hostel-Küchen Skateboard zu fahren.
6. Für Schweizer ist es Nachts einfacher in Hostelküchen Essensvorräte zu vermindern.
Der würzig herbe Nachgeschmack der alten Reise bleibt:
http://einrad.eu/lobster
Der würzig herbe Nachgeschmack der alten Reise bleibt:
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