Samstag, 9.1.2010
Die Monsterjagd
Felix wurde an seinem Geburtstag von seiner üblichen Guten-Morgen-Ohrfeige verschont. Gerne hätte er den ganzen Tag geschlafen. Doch der Geburtstagskuchen war schon mit viel Liebe gebacken und so musste er Wohl oder Übel mit verknautschtem Gesicht zum Frühstückstisch kriechen.
Stephanie schwamm so weit hinaus, dass sie auf diesem Bild nicht mehr zu erkennen ist.
Wir fanden übrigens auch heraus, dass Vögel in Neuseeland nicht fliegen können; Davids mittlerweile schon.
Auf der Weiterfahrt durfte der Geburtstagsfelix so viel schlechte Musik spielen, wie er wollte. Und außerdem durfte er nach Lust und Laune unsere Chips rationieren.
Wir passierten Nelson und bauten unser Nachtlager am Ufer des Rotoroa-Sees (nicht zu verwechseln mit Rotorua auf der Nordinsel) auf. Wir stellten fest, dass der einzige mückenlose Fleck für unser Abendessen mitten im See war.
Umgeben von Wasser zeigte uns Jesper, dass die geheime Zutat in einem weltklasse Curry nicht Curry, sondern Aprikosen ist. Er fragte zwischendurch in seinem lustigen Dänen-Akzent "Was machen die Hühner?", und meinte damit, ob das Hühnchenfleisch schon gar ist. Unser Beisammensein wurde von überlangen, schwarzen, schleimigen, blauäugigen, grimmigen Aalen beobachtet. Und Tarzan ließ sich aus Spaß von einem schwarzen rotschnäbligen, schönfedrigen Schwan in den Finger beißen.
Sonntag, 10.01.2010
Der Dinosaurier
Wir wurden durch dicke Regentropfen geweckt und nahmen unser Frühstück herumrennend ein. So viele Mücken wie an diesem See, gibt es in ganz Deutschland (Österreich eingeschlossen) nicht. Wir flüchteten ins Auto und traten für die nächsten fünf Stunden aufs Gaspedal. Aus diesen Stunden ist folgendes Zitat von Felix bekannt: "David, wenn der Motor so laut ist, dass man kein Wort mehr verstehen kann, spätestens dann musst du schalten." Außerdem sahen wir einen Dinosaurier.
Der Chefkoch Jesper sagte: "Käse, fertig los!" und wir kauften für die verbleibenden 10 Roadtriptage genau 10 Knollen Knoblauch. Beim Mittagessen wurde diskutiert, ob wir wegen des Regens ein Hostel vorbuchen sollten, oder nicht (book in advance). Während die Gruppe Argumente für und wider durch den Raum schmiss, hörte Felix mal wieder nur "bliblablubli". Als er meinte, es wäre Zeit, sich an der Diskussion zu beteiligen, brachte er als Gegenargument: "Yes, and we don't have a fridge." Er erntete Stille und fragende Blicke. Bis wir darauf kamen, dass er nicht "book in advance", sondern "cook in advance" verstanden hatte.
Montag, 11.01.2010
Ice, Ice, Baby
Über diesen Tag gibts es nicht viel zu sagen, wir waren am Franz-Josef-Gletscher und am Gillespies-Strand baden.
Dienstag, 12.01.2010
Der Rostsee
Felix spielte mit den Wellen, sammelte grüne Steine, der Rest der Gruppe frühstückte mit Blick auf verschneite Gletscherberge und das Meer.
Unsere flinken Füße trugen uns zu einem alten Goldgräberrelikt, wo sich Felix und Jesper mal wieder einen Sonnenbrand abholten und Lutz und David versuchten, nicht in den verrosteten See zu fallen.
Weiter ging es zu einer kleinen Dschungel-Fluss-Mückenwanderung. Mittlerweile haben wir übrigens die Sonnencreme durch Mückenspray ausgetauscht. Dan, Felix und Stephanie kamen vom Wege ab, und fanden so einen Dschungel mit weichem Sandboden.
Zurück am Fluss sahen sie in der Ferne drei mit Helm und Schuhen bekleidete Einradfahrer den Fluss durchqueren.
Der Tag endete mit einer Polonese um ein fremdes Lagerfeuer direkt ins Bett.
Mittwoch, 13.01.2010
Electricity Party
Lutz ist der Käferkönig. Er hat 29 Stiche am linken Fuß, merkt dies aber nicht, da sein großer Zeh vom Muni-fahren blau und lila und dick ist. Jesper ist so fasziniert von seiner Bestimmung als Koch, dass er zwei mal Frühstück macht und dann noch ernsthaft vorschlägt, Pfannkuchen zu braten. Die Fahrt nach Queenstown wurde uns mit Hörspielen von den "Drei Fragezeichen" versüßt - denn sie übernehmen jeden Fall.
Queenstown finden wir zu kommerziell und es gibt übertrieben viele Schweden. Munifahren findet heute sogar der Freestyler Felix sehr gut. Und wiedereinmal sind alle neidisch auf unser exzellentes (und sehr knoblauchhaltiges) Abendessen: Ein Knoblauchbrot-Frikadellen-Bacon-Salat-Leckerkäse-Tomaten-Gurken-Avocado-Ananas-Zwiebel-Knoblauch-Auberginen-Burger. In diesem Moment sitzen wir in der Herrentoilette des viel zu teuren Campingplatzes und schmeißen eine Electricity Party, da das der einzige Ort ist, an dem es nach 11pm noch Strom gibt.
Queenstown finden wir zu kommerziell und es gibt übertrieben viele Schweden. Munifahren findet heute sogar der Freestyler Felix sehr gut. Und wiedereinmal sind alle neidisch auf unser exzellentes (und sehr knoblauchhaltiges) Abendessen: Ein Knoblauchbrot-Frikadellen-Bacon-Salat-Leckerkäse-Tomaten-Gurken-Avocado-Ananas-Zwiebel-Knoblauch-Auberginen-Burger. In diesem Moment sitzen wir in der Herrentoilette des viel zu teuren Campingplatzes und schmeißen eine Electricity Party, da das der einzige Ort ist, an dem es nach 11pm noch Strom gibt.
Donnerstag, 14.01.2010
Famoos
Felix stand überraschenderweise nicht um 7 Uhr zum Joggen auf. Seine überschüssige Energie durfte er jedoch auf seiner ersten richtigen Munitour inklusive Woodworks verpuffen lassen. Als Erfrischung aßen wir nicht wie geplant die Fliegenpilze, sonderen sprangen in den kristallklaren See bei Queenstown.
Unser Navigator Dan beschloss seine Straßenkarte durch eine schicke Jesuskappe zu tauschen und einfach mal 3 Stunden der Nase nach vorzufahren, ohne es uns wissen zu lassen. Wir fanden einen verlassenen Mooscampingplatz am See Monowai.
Willi zeigte uns seine Freude mit einem spontanen Burnout. Zum ersten mal durften wir auf der Südinsel ein Lagerfeuer machen. Dabei machten wir die Bekanntschaft mit einem kleinen Vogel mit langen Beinen, der die bösen Mücken von Lutzes Hose verspeiste.
Freitag, 15.01.2010
Lord Helmchen
Jesper und David fuhren ins nächste verlassene Dorf um sich nach Kayaks und Berghütten zu erkundigen. Zurück kamen sie mit einem Anhänger voll mit Kayaks, Paddeln, Schwimmwesten und Sicherheitshelmen.
Die Tagesaktivität stand fest: Wir verließen das Festland und paddelten - die einen mehr, die anderen weniger - erfolgreich über den Monowai-See.
Der Kayakverleiher gab uns noch einen Super-Tipp: Er empfahl uns um richtig viele Mücken vor atemberaubender Landschaft zu sehen, zum südlichen Arm des Lake Manapouri zu fahren. Er hatte nicht zu viel versprochen. Nachdem wir die 30km der - laut Warnhinweisen nur für Jeeps geeignete - Strecke zurücklegten trafen wir am Lake, der wie ein Fjord aussah, ein.
Das Essen konnten wir an diesem schönen verlassenen Ort leider mal wieder nur im Rennen einnehmen. So viele Mücken hatten wir noch nie gesehen.
Samstag, 16.01.2010
Über den Wolken
Steffi wachte als erstes pünktlich zum Sonnenaufgang auf und dachte, nachdem Sie ein lautes Prasseln vernahm, dass es regnete. Tatsächlich waren es tausende von Sandfliegen, die ständig von innen und außen gegen die Zeltwand flogen. Die nächsten zwei Stunden schauten nicht mehr als zwei Nasenlöcher aus dem Schlafsack. Lutz hielt es nicht mehr lange im Zelt aus, sprang auf, entledigte sich im Rennen seines Schlafsackes und rannte laut schreiend davon. Daraufhin wurde das Lager in Rekordzeit abgerissen. Felix's Flipflops ließen wir als Köder da. Zum Frühstück gab es Pfannekuchen auf einem Berg, während Wolken zwischen uns vorbeizogen. Den angrenzenden Zauberwald durchschritten wir von einem transparenten Schwanenhund geführt.
Schnell wie der Wind fuhren wir weiter an die Ostküste, ...
... um am Strand den perfekten Campingplatz in einem Schlammloch zu finden. Weil wir vier Tage nicht geduscht hatten, sprangen wir trotz der steifen Brise in das eiskalte Meer. Felix übte sich derweil als Handtuch- und Klamottenhalter.
Zum aufwärmen machten wir noch ein riesen Feuer aus Dschungelholz, welches mit einer Liane zusammengebunden an unseren Zeltplatz getragen wurde.
Nach einem Viergängemenü a la Jesper schliefen wir friedlich und ohne Mücken unter Sternenhimmel ein.
Sonntag, 17.01.2010
Der Pfannkuchenmann
Der Tag begann, wie der letzte endete. Jesper kochte uns ein 3-Gänge-Menü zum Frühstück und begoss sich dabei von oben bis unten mit Pfannkuchenteig. Felix durfte endlich sein Traummotiv in die Tat umsetzen.
Es folgte eine schöne Aussicht vom Nugget Point auf den 5000km entfernten Südpol. Um uns herum planschten Seelöwen, Pinguine und Fellrobben. Die Aussicht war schön.
In Dunedin gingen wir total verfilzt in ein Cafe und nahmen noch eben die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street, mit.
Lutz hat mittlerweile einen Monsterschnurrbart, mit denen er an Ästen hängen bleibt und worin sich Tiere verfangen.
Die fröhliche Weiterfahrt war wie immer sehr amüsant. Zitat Felix: "Ich glaube, ich verbringe zu viel Zeit in meinem Kopf."
Endlich kamen wir bei den Moeraki Boulders an, jenen Felskugeln, weswegen Stephanie überhaupt nach Brasilien gekommen war. Vor lauter Freude warf sie sich über einen Stein und ließ sich von einer Riesenwelle überrollen, was ihre Mütze dazu veranlasste einen Salto Mortale in das kühle Nass zu machen.
Direkt um die Ecke fanden wir den besten aller Campingplätze: Inklusive Kelvinator, Kassettenspieler und Waschmaschinen, die nur mit alten Neuseelandmünzen funktionieren.
Montag, 18.01.2010
Human Pancake Explosion
Düm düdüdüm düdüdüm düdüdüm düdüdüm düm düm düm düm düm düm. Um 5 Uhr morgens fuhren wir den schlafenden David mitsamt Bett zum Strand. Einen schönen Sonnenaufgang sahen wir wegen den vielen Wolken zwar nicht, dafür aber Touristenleere Boulders.
Nach dem wir weitere 4 Stunden geschlafen hatten, kam uns eine ganz verrückte Idee in den Kopf: Wir fuhren zu den Boulders um Fotos mit Einradaliens zu machen.
Währendessen hatte das Küchenteam ca 100 Pfannkuchen gestapelt. Fast sind wir geplatzt.
In einem Moment geistiger Abwesenheit drückte Jesper Stephanie eine Schere in die Hand.
Willi freute sich und fuhr durch Herbert, ein Dorf. Die letzte Munitour in der südlichen Hemisphäre führte einen Berg hinauf vorbei an vielen Schildern, die das White Horse Monument versprachen. Es kann ja nicht so schwer sein ein 18mx22m großes weißes Betonpferd zu finden. Leider fanden wir es nicht.
Zum letzten mal schlugen wir unser Lager auf. Es regnete. Dies hielt uns allerdings nicht davon ab, mit Willi einen steilen, matschigen Abhang hinunter zu rauschen, um einen schönen Platz nah am Fluss zu begattern. Wir sprangen mit Sonnenbrille in den Fluss. Und direkt danach mit Taucherbrille - um die Sonnenbrillen zu finden. Beim Restekochen drang Dans Intensivdeutschkurs in neue Dimensionen vor. Turboaffengeil. Wir erklärten ihm, dass man jedes Adjektiv intensivieren kann, indem man Tiernamen davorsetzt. Krokodilrattenscharf. Hängebauchschweinsuper. Das anschließende Lagerfeuer der Feuerkönige war nasenbärkugelfischheiß.
Zum letzten mal schlugen wir unser Lager auf. Es regnete. Dies hielt uns allerdings nicht davon ab, mit Willi einen steilen, matschigen Abhang hinunter zu rauschen, um einen schönen Platz nah am Fluss zu begattern. Wir sprangen mit Sonnenbrille in den Fluss. Und direkt danach mit Taucherbrille - um die Sonnenbrillen zu finden. Beim Restekochen drang Dans Intensivdeutschkurs in neue Dimensionen vor. Turboaffengeil. Wir erklärten ihm, dass man jedes Adjektiv intensivieren kann, indem man Tiernamen davorsetzt. Krokodilrattenscharf. Hängebauchschweinsuper. Das anschließende Lagerfeuer der Feuerkönige war nasenbärkugelfischheiß.
Dienstag, 19.01.2010
Ein giraffenkolibriguter Tag
Jesper und Dan weckten uns an diesem Morgen mit animalischem Mähen, inspiriert durch eine Schafsherde, die um die Zelte tollte. Dann waren sie verschwunden. Als wir dann endlich aufstanden sprangen wir nochmal in das Flüsschen und gaben uns viele Küsschen. Ein Hauch Melancholie lag in der Luft, als wir das Lager zusammenpackten und in richtung Christchurch flogen.
Wir verflogen uns ziemlich, kamen dann aber doch sicher und sanft bei unserer Gastgeberin Sara an, wo uns ein Schild "We have a fridge" empfing.
Jesper übertraf an diesem Abend alles. Er kochte 5 verschiedene sorten Fisch auf höchstem Niveau, so dass sogar Lutz und Steffi (Nichtfischesser) Gefallen daran fanden.
Mittwoch, 20. 01. bis Samstag, 23. 01. 2010
Free Wili
Mitten auf dem Cathedral Square in Christchurch trafen wir einen alten Freund: Simon Wells. Er ging seinem Beruf als Luftballonverkäufer nach und baute uns einen Pudel, der Einrad fährt und dabei jongliert.
Jesper hatte uns verlassen, was wir mit frisch gepresstem Apfelsaft gebührend feierten. David und Steffi fuhren viel Snowboard, Lutz machte mit einer Schaukel fast einen Looping und Felix ging seiner üblichen Lieblingsbeschäftigung nach.
Am nächsten Tag verfrachteten wir unser Hab und Gut in ein Hostel und fuhren viel zu spät zum Car Market. Dort lungerten viele traurige Ex-Reisende herum, die ihr Auto seit Tagen und manchmal sogar Wochen nicht verkaufen konnten. Willi mischte alles auf. Die Menschen wurden fröhlich und lernten Einradfahren. Als die ersten und einzigen potenziellen Autokäufer an diesem Tag erschienen, machten zwei Franzosen, die am nächsten Tag nach Hause flogen, ein Angebot, das man unter normalen Umständen nicht abschlagen sollte. Doch als sie Willi samt Muscheln, Taucherbrille, Pornobrille, The Animals-Cd, Traktorreifen und schlafendem Lutz sahen, waren alle rationalen Gedanken verflogen. Sie schnüffelten an Lutz und kauften Willi. Die drei Israelis sind würdige und lustige Nachbesitzer. Die nächsten beiden Tage war uns sehr langweilig, da wir ja eigentlich vor hatten, unser Auto zu verkaufen. Lutz und Steffi versuchten das ganze Willi-Geld wieder auszugeben, was natürlich unmöglich war. Steffi kaufte ein schönes Oma-Kleid und Lutz ein Maschinenbauer-Hemd. David und Felix verbrachten den ganzen Tag mit ihrer endlich wiedergefundenen Liebe: Dem Internet. Wegen Regen wurden leider alle Shows des Busking-Festivals abgesagt. Wir ließen uns jedoch nicht unterkriegen und ringelten uns um die Blumen im Botanischen Garten. Da Felix und David umbedingt noch mehr Kiwilöffel haben wollten, kauften sie sich 4 Packungen Kiwis mit je einem Löffel darin. Der Hunger war groß. 32 Kiwis warteten darauf so schnell wie möglich verschlungen zu werden. Für jeden also 16 Kiwis. Das Spektakel dauerte 6 Minuten. Zum krönenden Abschluss der Reise schauten wir uns die Creme de la Creme der Straßenkünstler an und lachten uns grün. Mittlerweile sind unsere Einräder wieder verpackt, wobei eines dabei zu Bruch ging. David ist nun stolzer Besitzer eines Nullrades.
Fazit:
1. Kiwi-Schokolade ist lecker
2. Rote Autos sind schneller
3. Unter Sternenhimmel lässt es sich besser schlafen
4. Neben einem natürlichen Gewässer erst recht
5. Die Geheime Zutat in einem Curry ist Curry
6. Weihnachten ohne Kälte ist nicht Weihnachten aber trotzdem besser
7. Felix's Füße stinken barbarisch
8. Felix braucht viel Schlaf und liebt All inclusive-Urlaube
9. Felix verbringt sehr viel Zeit in seinem Kopf
10. It's a new decade.
11. Ein Spritzer Zitronensaft macht jede Sahnesoße leichter
12. Wer einen ordentlichen Schnurrbart sein Eigen nennen kann, braucht keine ID
13. Sommer ist zu jeder Jahreszeit gut
14. Brasilien ist schön
15. Glück muss man haben und so hübsch sein wie wir
16. 4 Leut sind besser als 1 Leut
Es war uns eine Ehre und eine Freude.
David, Felix, Lutz, Stephanie
Der würzig herbe Nachgeschmack der alten Reise bleibt:
http://einrad.eu/lobster
Am nächsten Tag verfrachteten wir unser Hab und Gut in ein Hostel und fuhren viel zu spät zum Car Market. Dort lungerten viele traurige Ex-Reisende herum, die ihr Auto seit Tagen und manchmal sogar Wochen nicht verkaufen konnten. Willi mischte alles auf. Die Menschen wurden fröhlich und lernten Einradfahren. Als die ersten und einzigen potenziellen Autokäufer an diesem Tag erschienen, machten zwei Franzosen, die am nächsten Tag nach Hause flogen, ein Angebot, das man unter normalen Umständen nicht abschlagen sollte. Doch als sie Willi samt Muscheln, Taucherbrille, Pornobrille, The Animals-Cd, Traktorreifen und schlafendem Lutz sahen, waren alle rationalen Gedanken verflogen. Sie schnüffelten an Lutz und kauften Willi. Die drei Israelis sind würdige und lustige Nachbesitzer. Die nächsten beiden Tage war uns sehr langweilig, da wir ja eigentlich vor hatten, unser Auto zu verkaufen. Lutz und Steffi versuchten das ganze Willi-Geld wieder auszugeben, was natürlich unmöglich war. Steffi kaufte ein schönes Oma-Kleid und Lutz ein Maschinenbauer-Hemd. David und Felix verbrachten den ganzen Tag mit ihrer endlich wiedergefundenen Liebe: Dem Internet. Wegen Regen wurden leider alle Shows des Busking-Festivals abgesagt. Wir ließen uns jedoch nicht unterkriegen und ringelten uns um die Blumen im Botanischen Garten. Da Felix und David umbedingt noch mehr Kiwilöffel haben wollten, kauften sie sich 4 Packungen Kiwis mit je einem Löffel darin. Der Hunger war groß. 32 Kiwis warteten darauf so schnell wie möglich verschlungen zu werden. Für jeden also 16 Kiwis. Das Spektakel dauerte 6 Minuten. Zum krönenden Abschluss der Reise schauten wir uns die Creme de la Creme der Straßenkünstler an und lachten uns grün. Mittlerweile sind unsere Einräder wieder verpackt, wobei eines dabei zu Bruch ging. David ist nun stolzer Besitzer eines Nullrades.
Fazit:
1. Kiwi-Schokolade ist lecker
2. Rote Autos sind schneller
3. Unter Sternenhimmel lässt es sich besser schlafen
4. Neben einem natürlichen Gewässer erst recht
5. Die Geheime Zutat in einem Curry ist Curry
6. Weihnachten ohne Kälte ist nicht Weihnachten aber trotzdem besser
7. Felix's Füße stinken barbarisch
8. Felix braucht viel Schlaf und liebt All inclusive-Urlaube
9. Felix verbringt sehr viel Zeit in seinem Kopf
10. It's a new decade.
11. Ein Spritzer Zitronensaft macht jede Sahnesoße leichter
12. Wer einen ordentlichen Schnurrbart sein Eigen nennen kann, braucht keine ID
13. Sommer ist zu jeder Jahreszeit gut
14. Brasilien ist schön
15. Glück muss man haben und so hübsch sein wie wir
16. 4 Leut sind besser als 1 Leut
Es war uns eine Ehre und eine Freude.
David, Felix, Lutz, Stephanie
Der würzig herbe Nachgeschmack der alten Reise bleibt:
http://einrad.eu/lobster